Mitten im Streit um die Verstaatlichung geht die Zahl der Wohnungen, die vom Staat bzw. von den jeweiligen Kommunen gekauft werden, deutlich in die Höhe. Dahinter stecken sollen wohl Besonderheiten stecken. Dennoch erwarten Experten, wie die publity AG, dass der Staat seine Aktivitäten nicht zurück schrauben wird, im Gegensatz er wird sie wahrscheinlich ausweiten.
Staat erhöht Ankaufsvolumen auf 890 Millionen
Kommunen weiten ihre Investitionen auf dem Wohnungsmarkt aus.“ Im ersten Quartal 2019 stockte der Staat ihr Ankaufsvolumen auf dem deutschen Wohnportfolio-Markt auf knapp 890 Millionen Euro auf, nach nicht ganz 207 Millionen Euro im Quartal vor einem Jahr,“ stellt Thomas Olek, Geschäftsführer der publity AG fest .
Großer Anstieg nur durch Besonderheiten?
Zum Teil sei der steile Anstieg auf Besonderheiten durch zwei atypische große Übernahmen zu erklären. Zum einen kaufte Bremen der dort ansässigen Sparkasse knapp 50% an deren Wohnungsgesellschaft Brebau ab, dies kostete rund 235 Millionen Euro. In Berlin nahm die landeseigene Wohnungsbaugesellschaft Hellersdorf 1800 zuvor privaten Immobilien, in Besitz, so Thomas Olek. Doch dies reiche nicht aus, um diesen enormen Zuwachs im ersten Quartal zu erklären. Im Jahr 2019 werden mehr Käufe durch Kommunen erwartet. Auch sonst wird der Staat eine größere Rolle auf dem Immobilienmarkt einnehmen.
Kritik an Verkäufen wegen Wohnungsknappheit
Durch den steigenden Wohnungsmangel, besonders in den Ballungsräumen und Top-Städten, sowie den steigenden Mietpreisen wird die Kritik der Öffentlichkeit an Verkäufen größer. Im Zusammenhang damit sind auch die Absichten in Berlin wegen der Übernahme von Immobilienkonzernen zu sehen, die jeweils schon über 3000 Immobilien in der Hauptstadt gehören. Neben größeren Käufen im Immobilienbestand muss davon ausgegangen werden, dass die Kommunen und Genossenschaften allgemein ihre Aktivitäten verstärken würden. Unter anderem sind in Harburg, Kiel, Dresden und Paderborn neu gegründete kommunale Wohnungsunternehmen entstanden. Es werden immer mehr eigene Bauvorhaben sowie Flächenausweisungen, extra für kommunale Vermieter entwickelt.
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