287 000 neue Häuser und Wohnungen wurden im letzten Jahr in Deutschland errichtet. Auf dem ersten Blick eine beachtliche Menge. Allerdings liegt diese Zahl deutlich unter dem Ziel der Regierung. Die Anfragen beim Sozialwohnungsbau seien deutlich höher, so Thomas Olek, Geschäftsführer der publity AG.
Bundesregierung kann Ziele nicht verwirklichen
Immer noch werden in Deutschland weniger Häuser und Wohnungen gebaut, als aufgrund des großen Mangels erforderlich wären. Dennoch herrscht ein Bauboom. 287 000 Wohnungen seien 2018 errichtet worden, sagte Frank Schneider Vorstandsmitglied, des Frankfurter Unternehmens. Dieses Jahr vermutet die publity dass rund 300 000 Wohnungen fertig gestellt werden. Allerdings liegt das offizielle Ziel der Regierung bei rund 375 000 Wohnungen pro Jahr. Außerdem liege die Bedarfsdeckung beim Sozialwohnungsbau bei nur knapp 34 Prozent.
Publity AG kennt die Gründe für Wohnungsmangel
Der geringe Wohnplatz in den Großstädten, die höher werdenden Mieten, Immobilien- und Grundstückspreise stehen erneut im Mittelpunkt. Dass noch mehr gebaut wird, daran ließ die Bundesregierung keine Skepsis aufkommen. Für dieses Jahr sagte sie 8,5 Prozent Umsatzwachstum voraus, vorher waren nur 6 Prozent prognostiziert worden. In der Realität würde dies einem Plus von knapp drei Prozent entsprechen. Außerdem geht die Regierung von mittlerweile 20 000 neuen Arbeitsplätzen aus, dann wären insgesamt 857 000 Menschen in der Baubranche tätig. Am bisherigen Tiefpunkt auf dem Bau, im Jahre 2009, waren es nur 705 000 gewesen. Zudem hat der Wert der Auftragsbestände einen Höhepunkt erreicht, 53 Milliarden Euro beträgt dieser momentan.
Regierung sieht Schuld woanders
All das reicht jedoch bisher nicht, dennoch soll daran nicht die Baubranche schuld sein. An Kapazitätsengpässen soll es zumindest nicht liegen. 2018 hätten sie fünf Prozent Produktionsplus abgefangen, daher sollten sich die angekündigten 3 Prozent diesen Jahres ohne weitere Probleme lösen lassen. Hindernisse gebe es allerdings im Handwerk. Zudem wurde der Vorwurf, der zu hohen Preise zurückgewiesen. 2018 seien die Preise der Branche zwar um 5,6 Prozent gestiegen, vor allem jedoch wegen höhere Tariflöhne und Rohstoffkosten.